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Auszug aus einem Leserbrief, den die Idsteiner Zeitung nicht veröffentlicht

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Folgender Leserbrief an die Idsteiner Zeitung wurde leider abgewiesen.
Wir möchten solche Meinuungsäußerungen nicht unterschlagen:

Diskreditierung der Windkraftgegner

Windräder, ein Thema, das die Bewohner von Taunus und Rheingau bewegt, da die meisten von ihnen in der ein oder anderen Form betroffen sein werden. Auch ich habe mich zuletzt intensiv mit den Dimensionen des Für und Wider auseinandergesetzt und Berichte und Diskussionen in verschiedenen Medien verfolgt. Natürlich kann man genauso für, wie gegen den massiven Ausbau im Taunus sein. Was sich leider als roter Faden durch die Kontroverse zieht, ist nach meiner Wahrnehmung der Versuch von Befürwortern, die Gegner zu diskreditieren, indem diese als irrgeleitete Verhinderer dargestellt werden und ihre Argumentation als polemisch, reaktionär oder ichzentriert abgetan wird. So wird bspw. versucht, die Sorge um die Verschandelung der Landschaft als irrelevant darzustellen. Kennzeichen einer konstruktiven Auseinandersetzung ist immer das Anerkennen des Standpunktes und der Sorgen des Anderen, also etwa auch der Sorge um die Landschaft. Schon Alexander von Humboldt bezeichnete den Taunus als schönstes Mittelgebirge der Welt, und so ist die Besorgnis um dessen Erhalt selbstverständlich eine Dimension, die zu berücksichtigen ist, immer vorausgesetzt, man sucht den fairen Diskurs, zu dem die Befürworter m.E. dringend zurückkehren sollten. Hier lohnt es, nach Baden-Württemberg zu schauen. In einem offenen, völlig transparenten Verfahren, werden z.B. alle Interessengruppen in die Bewertung der Standorte der Stadt Furtwangen einbezogen, um am Ende auf der Grundlage dieser umfassenden Sicht die akzeptablen Standorte zu wählen. Und natürlich ist dabei die Wirkung auf die Schwarzwaldlandschaft eine der wesentlichen Dimensionen. So wird erreicht, dass Windräder errichtet werden, die für die Mehrheit akzeptabel sind. Ein vergleichbares Vorgehen vermisse ich in Hessen. Hier wird m.E. so verfahren, dass Standorte soweit wie möglich festgelegt werden, ohne einen fairen Diskurs zu führen. Regt sich Widerstand, wird der beschriebene Weg der Diskreditierung gewählt.

Gernot Dern